Corona-Auswirkungen der Ostergottesdienste

Als selbst Betroffener weiß ich sehr wohl, wie man sich fühlt, wenn man plötzlich mit einer eventuell tödlich verlaufenen Krankheit konfrontiert ist. Ich kenne die Angst vor einem schweren Verlauf. Deshalb fühle ich mit allen, die infiziert sind und jetzt leiden. Ich sehe auch die Mitwirkenden und die Angestellten der Kirchengemeinden, die in der besten Absicht der ganzen Gemeinde wenigsten online das Gefühl von Ostern und damit das Gefühl von Hoffnung gerade in dieser Krisenzeit vermitteln wollten. Trotz aller getroffenen Schutzmaßnahmen, die alle in Einklang mit den einschlägigen Verordnungen von Land, Kreis und Bistum standen, sind gerade diese Menschen Opfer des Virus geworden. Das trifft mich persönlich. Meine Gebete und Hoffnungen gehen darauf, dass alle ohne Ausnahme genesen und keine bleibenden Schäden behalten. Auch für die mittelbar Betroffenen in  den Familien und Freundeskreisen, die jetzt in Quarantäne sein müssen, weil sie Kontakte hatten, bedauere ich diese Entwicklung zutiefst.

Weil mir dies alles bewusst ist, bin ich aber auch froh und dankbar darüber, dass unsere pfarrlichen Gremien in großer Selbstverantwortung im Vorfeld die Entscheidung getroffen hatten, alle Präsenz-Gottesdienste abzusagen. Dadurch wurde eine noch größere Katastrophe verhindert. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn wir in allen vier Kirchen bei starker Frequentierung Ostern gefeiert hätten.

Es werden natürlich auch Konsequenzen notwendig sein, wie wir zukünftig mit Gottesdiensten umgehen. Aufgrund der Vorkommnisse wird es in den nächsten Wochen nicht möglich sein, Gottesdienste zu streamen. Dieses Angebot müssen wir vorübergehen einstellen. Wir verweisen auf andere Möglichkeiten der Mitverfolgung von Gottesdiensten im Internet und in den Fernseh- und Rundfunkanstalten. Die nächsten Gottesdienste, die noch geplant sind, werden am Samstag, dem 17. 04. um 18.30 Uhr in Gladbach und am Sonntag, dem 18.04. um 09.00 Uhr in Block sein, soweit wir dies personell sicherstellen können. Dafür fordere ich alle auf selber zu entscheiden, ob sie das Risiko auf sich nehmen wollen, daran teilzunehmen. Es gelten dort natürlich die Anmeldepflicht und die Hygienevorschriften. In diesem Gottesdiensten wird es keinen Live-Gesang geben (auch nicht von einer Singgruppe). Die Belange der Seelsorge (vor allem notwendig werdende Beerdigungen) werde wir mit Hilfe von Seelsorger*innen aus dem Dekanat organisieren. Zu diesem Zweck ist das Büro zu den in Heimbach üblichen Zeiten telefonisch erreichbar. Alle weiteren Entwicklungen werden davon abhängig sein, wie die Quarantäne-Anordnung des Gesundheitsamtes für unsere Mitarbeitenden konkret aussehen.

Das Erfahrene ist für die ganze Pfarreiengemeinschaft ein große Herausforderung und für die unmittelbar Betroffene eine große Qual. Ich hoffe, dass wir beides gut überstehen und bete um Gottes  Trost und Segen

Ihr Pastor

Peter Dörrenbächer

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