Fronleichnam in der Pfarreiengemeinschaft

Das Fronleichnamsfest gilt als das typisch katholische Fest im Jahreskreis. Es hat die Verehrung der Eucharistie als Festgeheimnis.
Das sakramentale Zeichen der Gegenwart des Herrn, der „Leib Christi“ wird durch die Straßen getragen. Er soll – so die Bedeutung – überall sichtbar werden, wo Menschen wohnen und arbeiten. Bewusst außerhalb der Kirche verehrt, soll deutlich werden, dass wir als Christinnen und Christen an seine Gegenwart in dieser Welt in allen Situationen glauben und auf seinen Segen hoffen.

In früheren Zeiten zeichneten sich die Prozessionen durch besondere Gestaltung aus. Die Lieder waren triumphal und immer festlich. Laut und deutlich sollte vernehmbar sein, dass da Menschen in großer Ehrfurcht, aber auch mit einem starken Bewusstsein unterwegs sind mit ihrem Gott.

Die Realität in unserem modernen (Glaubens-)leben sieht heute etwas anders aus. Wir tun uns schwer, in dieser Überschwänglichkeit unsere Glaubensüberzeugung nach außen zu tragen. Es ist längst nicht mehr selbstverständlich überhaupt den Glauben so deutlich nach außen zu tragen. Glauben ist „Privatsache“ und deshalb gehört er für viele auch ins Private. Es ist nicht mehr gewiss, dass die Prozession „Vorfahrt“ hat und alle still stehen bis das Allerheiligste vorbeigezogen ist. Dazu sind wir als moderne Menschen zu aufgeklärt und realistisch, als dass noch Viele etwas mit solchen Bräuchen anfangen können oder wollen.

Und gerade deshalb ist es wichtig, die wesentlichen Inhalte des Festes in den Mittelpunkt zu stellen. Da ist zuallererst das Bekenntnis: Ja, es ist ein Bekenntnis des Glaubens, sich öffentlich als jemand erkennen zu geben, der sein Leben nicht nur in der eigenen Anstrengung und Leistung sieht, sondern der sich bewusst ist, dass es eine Verantwortung vor Gott und den Menschen gibt für dieses Leben und dass da ein Gott ist, der unser Leben in der Hand hat.

Das Zweite ist, dass solche Traditionen die Gemeinschaft stärken wollen. Ja, wir sind nicht allein auf unserem Weg. Der gemeinsame Zug durch die Gemeinde soll Mut machen und bestärken.

Zu allen Prozessionen sind besonders die jeweiligen Kommunionkinder eingeladen in ihrer Festkleidung mitzuwirken.

Es wäre schön, wenn wir als große Glaubensgemeinschaft dieses Zeichen gemeinsam stark machen könnten, durch das Mitgehen und Mitfeiern, aber auch den (Fahnen-) Schmuck an der jeweiligen Wegstrecke.

Pastor Peter Dörrenbächer

 

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